Deutsch-Französischer Strategischer Dialog: Spannungsfeld Indopazifik
29. Juni 2023 | 18:30 - 20:00 Uhr | Online über Zoom
Der Indopazifik rückt wegen seines wirtschaftlichen Potenzials, seiner hohen Bevölkerungsdichte und seiner geostrategischen Lage in den Fokus vieler Länder. Auch in diesem Kontext wurde der Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in China mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Seine Forderung einer von den USA unabhängigen China- und Taiwan-Politik Frankreichs und der EU lösten internationale Kontroversen aus.
Gleichzeitig zeigt Macrons Denkweise auch die Differenzen der deutschen und französischen Interessen und Herangehensweisen mit Blick auf die Region deutlich auf. Frankreich sieht sich selbst aufgrund der Übersee-Gebiete wie La Réunion, Mayotte oder Französisch-Polynesien verbunden mit der Region, will dort vermehrt sicherheitspolitische Interessen verfolgen und Präsenz zeigen. Zugleich verknüpft Macron die Region mit seinem Konzept einer europäischen Souveränität und Unabhängigkeit - sowohl von China als auch von den Vereinigten Staaten. Deutschland hingegen setzt stärker auf wirtschaftliche Kooperationen, scheint aber weniger Präsenz und Handlungsfähigkeit vor Ort ausbauen zu wollen, geschweige denn eine zeitnahe Loslösung von den USA anzustreben.
Fragen rund um die maritime Sicherheit im Indopazifik drängen sich zunehmend auf. Wie können Frankreich und Deutschland effizient zusammenarbeiten, um ihre teils divergierenden Ziele zu erreichen? Wo können auch im Hinblick auf die EU Synergien geschaffen werden?
Ablauf
Im Gespräch:
Dr. Moritz Brake
Offizier der Deutschen Marine, Senior Fellow CASSIS, Bonn
Dr. Virginie Saliou
Forscherin zur Maritimen Sicherheit der Europäischen Union, Institut de Recherche Stratégique de l'Ecole Militaire, Paris
Dr. Gudrun Wacker
Senior Fellow der Forschungsgruppe Asien, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Moderation:
Andreas Noll
Deutschlandfunk
In enger Zusammenarbeit mit:
Institut Français Bonn, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und dem Centre Ernst Robert Curtius (CERC) der Universität Bonn.