Best Practices in der Bewältigung und Bekämpfung des Klimawandels in Afrika
6. Teil der Online-Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika“
25. Januar 2023 | 16:00 - 17:30 | Zoom
Die fünf vorhergehenden Veranstaltungen der Dialogreihe haben deutlich gemacht, dass Afrika von den sicherheits- und entwicklungspolitischen Auswirkungen des Klimawandel in ganz besonderem Maße betroffen ist. Folgen der Erderwärmung wie Düren, Erdrutsche und Überschwemmungen sind auf dem Kontinent deutlich stärker zu spüren als im weltweiten Durchschnitt, wie bspw. aus einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) hervorgeht. Der WMO zufolge werden insbesondere Menschen, die in extremer Armut leben, von den Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen sein – mit bis zu 118 Millionen Menschen bis zum Jahr 2030 wird gerechnet.
Umso wichtiger ist es, erfolgreiche Pilotprojekte, die darauf abzielen, den Klimawandel zu bremsen und seinen vielschichtigen Folgen abzufedern, zu identifizieren und in Folge herauszuarbeiten, inwiefern eine Übertragung dieser Projekte und ihrer Ideen auf andere Regionen Afrikas sinnvoll und möglich ist.
Zu den großen bekannten Projekten zählt u.a. die Great Green Wall Initiative (GGWI), welche 2007 von der Afrikanischen Union (AU) zur Bekämpfung der Wüstenbildung initiiert wurde und die darauf abzielt, einen Grüngürtel von 15 Kilometer Breite und 7.000 Kilometern Länge, der sich von Dakar über elf Länder der Sahara bis nach Dschibuti erstrecken soll, zu errichten. Ein weiteres Projekt stellt die Clean Oceans Initiative dar: Durch die Modernisierung Südafrikas veralteter und überlasteter Klärwerke soll zukünftig das Abfließen ungefilterter Abwässer ins Meer verhindert und damit der enorme zusätzliche Stress auf die vom Klimawandel bereits stark betroffenen Ökosysteme reduziert werden.
Auch wirtschaftlich sind bedeutende Kooperationschancen vorhanden, die einerseits den Klimawandel abschwächen und afrikanische Region entwickeln helfen sollen. Dies gilt beispielsweise für sog. grünen Wasserstoff, welcher ein Schlüsselelement der globalen Energiewende darstellen soll. Laut dem „Potenzialatlas Grüner Wasserstoff“ – einem Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – bestehen immense Potenziale einer Wasserstoff-Partnerschaft zwischen Deutschland und Westafrika. Die Region verfügt über Möglichkeiten, jährlich bis zu 165.000 TWh grünen Wasserstoff herzustellen, während die Produktionskosten hierfür dank Erneuerbarer Energien rund ein Drittel niedriger als in Deutschland liegen würden.
Im abschließenden Teil der Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika“ beschäftigen sich unsere Expertinnen und Experten mit der Bewertung von aktuellen Pilotprojekten in ganz Afrika, die zur Abschwächung des Klimawandels und seiner Folgen beitragen und diskutieren neben Transfer- und Upscaling-Herausforderungen auch europäisch-afrikanische Kooperationspotentiale sowie deren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen für die Menschen sowohl in städtischen als auch ländlichen Regionen Afrikas.
Ablauf
Begrüßung:
Dr. Enrico Fels
Geschäftsführer des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies; Universität Bonn
Impulsvorträge und anschließende Diskussion:
Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge
IDOS, Bonn
Prof. Dr. Rolf Steltemeier
Leiter der UNIDO ITPO Deutschland
Jochen Renger
Abteilungsleiter für den Bereich Klima, Ländliche Entwicklung, Infrastruktur;
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Gerhard Quincke
Regionalleiter Region südliches Afrika, DVV International
Sebastian Vagt
Leiter des Büros der FNF in Marokko
Moderation:
Iris Müller
Referentin des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Q&A
Weitere Informationen
In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.