Afrika und die globale Energiewende
4. Teil der Online-Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika"
23. November 2022 | 16:00 - 17:30 Uhr | Zoom
In ihrem jüngsten Jahresbericht kam die Weltwetterorganisation (WMO) zu dem Schluss, dass der Klimawandel die globale Energieproduktion erheblich bedroht. Aufgrund von Hitzewellen und Trockenheit besteht ein Mangel an Wasser, welches bspw. für Wasserkraft oder zur Kühlung von Atomkraftwerken benötigt wird. Ebenso gefährden extreme Wetterereignisse die Infrastruktur der Energieversorgung.
Die Stromproduktion aus Solar- und Windenergie benötigt im Vergleich bspw. deutlich weniger Wasser als etwa Strom aus Anlagen, die mit fossilen oder nuklearen Energieträgern betrieben werden. Gerade Afrika bietet ein großes Potential für die Nutzung erneuerbarer Energien. Studien zufolge befinden sich über die Hälfte der globalen Solarressourcen auf dem afrikanischen Kontinent, wobei hier jedoch bis jetzt nur ein Prozent der weltweiten Fotovoltaik-Kapazitäten installiert sind. Es ist erstaunlich, dass trotz des enormen Potenzials die internationalen Finanzierungshilfen, welche die afrikanischen Staaten bei dem Umstieg auf erneuerbare Energiequellen unterstützen sollen, zwischen 2018 und 2019 indes von 14,2 Milliarden Dollar auf 10,9 Milliarden Dollar zurückgingen.
Dies verwundert auch deshalb, da bspw. das Interesse Europas nicht nur auf eine Eigenversorgung Afrikas mit sauberer Energie gerichtet ist. Angesichts der seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bestehenden europäischen Energiekrise wurde der europäische Blick verstärkt auf die Förderung einer vergleichsweise kostengünstigen grünen Wasserstoffproduktion in Afrika gelenkt, um die nachhaltige Versorgung Europas mit Energie zu sichern. Aufgrund des hohen Wasserbedarfs bei der Herstellung grünen Wasserstoffs geht damit allerdings auch die Gefahr von negativen Folgen für die Wasserversorgung vor Ort sowie weitergehenden Nutzungskonflikten einher.
Im vierten Teil der Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika“ beschäftigen sich unsere Expertinnen und Experten mit der Bewertung von Handlungsoptionen und der Strategieentwicklung für die nachhaltige Transformation der Energiesysteme in Afrika und ihren Auswirkungen weltweit.
Ablauf
Begrüßung:
Dr. Enrico Fels
Geschäftsführer des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies; Universität Bonn
Impulsvorträge und anschließende Diskussion:
PD Dr. Antje Nötzold
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Internationale Politik, TU Chemnitz
Dr. Julia C. Terrapon-Pfaff
Co-Leiterin des Forschungsbereichs Energiewende International Zukünftige Energie- und Industriesysteme, Wuppertal Institut
Friederike Mathey
Wissenschaftliche Beraterin, Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung (IQIB)
Dr. Catherina Cader
Expertin für Geographische Informationssysteme (GIS) und ländliche Elektrifizierungsplanung, Reiner Lemoine Institut
Moderation:
Yannik Meffert
Referent für entwicklungspolitische Kooperationen und Projekte in Deutschland, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Q&A
Afrika und die globale Energiewende
Bild © CASSIS Uni Bonn / YouTube
Weitere Informationen
In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Mehr Informationen zur Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika" finden sie hier.
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