Unausweichlich oder fehlgeleitet? Debatten über Chinas Tradition und Moderne in Fremd- und Selbstbildern

16. September 2021, 18:30 - 20:00 Uhr

Webinar via Zoom 

Seit mehr als 130 Jahren wird in China die Frage der Modernisierung öffentlich debattiert. Politische Demokratisierung, gesellschaftliche Moderne, kulturelle Erneuerung, wissenschaftlicher Fortschritt, und ähnliche Themen schienen aus Sicht von Beamtinnen, Händlerinnen, Reformerinnen unausweichlich zu sein. Die Debatten standen dabei unter dem existentiellen Eindruck des fast unüberbrückbaren Vorsprungs europäischer Länder. Noch bis vor kurzem war das China-Bild chinesischer Intellektueller davon geprägt, diesen Abstand verringern zu wollen und gegen den Orientalismus in der China-Wahrnehmung im Westen sowie die Asymmetrie einer hierarchischen Weltordnung gerichtet. Inwiefern standen die vielfältigen Fremd- und Eigenbilder über die Moderne Chinas historisch im Gegensatz oder im Einklang? Wie kontrovers diskutiert China seine eigene Modernisierung? Ist die Phase der nachholenden Modernisierung endgültig abgelöst von einem neuen Selbstbewusstsein? Welche Rolle spielen der aktuelle Rückbezug auf die Glorie imperialer Vergangenheit und die Bewahrung von Tradition für die Kommunistische Partei? Was bedeutet es für Europas Selbstverständnis und die interkulturelle Kommunikation mit China, wenn sich aus chinesischer Sicht international nun die kulturellen Hierarchien umdrehen, und China für viele als moderner und entwickelter gilt als die ehemaligen Vorbildstaaten?

Poster Dialogreihe
© CASSIS

Ablauf

Begrüßung:

Prof. Dr. Maximilian Mayer
Junior-Professor für Internationale Beziehungen und globale Technologiepolitik, Universität Bonn 

Iris B. Müller
Referentin des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Im Gespräch:

Dr. Marius Meinhof
Projektleiter „Zivilisierte Familien. Diskurse der ‚kindlichen Treue‘ in China im Zeitalter des ‚chinesischen Traums‘" an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld

Dr. Christina Maags
Dozentin für Sinologie, School of East Asian Studies,
University of Sheffield mit dem Fokus auf Chinesische Kulturpolitik

Moderation:

Dr. Sandra Gilgan
Universität Bonn 


Weitere Informationen

Dialogreihe: "Chinas Moderne Begreifen - Europäische Reflexionen"

In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Diese Veranstaltung fand in deutscher Sprache statt.

 


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