Der Westen liegt auch im Osten. Wie eine europäische Initiative im „Indo-Pazifik“ aussehen könnte

11. Januar 2021, 18:15 Uhr | Webinar via Zoom

Der Begriff des „Indo-Pazifiks“ als geopolitisches Konstrukt hat in den letzten Jahren, vor allem im Kontext des (Wieder)Aufstiegs Chinas, eine große Bedeutung bekommen. Während zahlreiche Länder – allen voran die USA – inzwischen eigene Konzeptionen für die Region vorgelegt haben, tut sich die EU immer noch schwer mit einer klaren Positionierung. Frankreich ist schon lange dort aktiv, seit 2014 verstärkt durch militärische Übungen. Dabei geht es nicht nur um Souveränität und nationale Interessen.

Bereits 2016 hatte das Verteidigungsministerium in Paris ein Grundsatzpapier Frankreich und Sicherheit im Asien-Pazifik erarbeitet, in dem es Frankreichs Rolle als Akteur in der Region („resident power“) offiziell untermauerte. Drei Jahre später folgte ein weiteres Dokument unter dem Titel Frankreich und Sicherheit im Indo-Pazifik. Seitdem bezeichnet sich Frankreich als „indo-pazifistische Macht“.

Deutschland, dessen Wohlstand in hohem Maße vom „Indo-Pazifik“ abhängt, hat sich erst vor Kurzem zu dem Thema offiziell positioniert (Leitlinien zum Indo-Pazifik, September 2020). Dabei hatte der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier bereits 2015 eine große Konferenz zu der Region organisiert (Indian Ocean Conference, 9. Juni 2015) und bei dieser Gelegenheit auf deren strategische Bedeutung aufmerksam gemacht. Nun nimmt sich die Bundesregierung vor, sich dort zu engagieren und den „Indo-Pazifik“ zu einer „Priorität der deutschen Außenpolitik“ zu machen.

Was dies konkret bedeutet, soll im Rahmen dieser Veranstaltung diskutiert werden. Der Austausch soll auch den französischen Ansatz in den Fokus rücken und Chancen und Herausforderungen einer europäischen Strategie in der Region thematisieren.
In Peking wird „Indo-Pazifik“ primär als eine gegen China gerichtete, US-geführte Eindämmungsstrategie verstanden. In seiner Keynote wird Prof. Mayer darauf eingehen und daraus Handlungsoptionen für die EU und ihre Mitgliedsstaaten ableiten.

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© CASSIS

Ablauf

Keynote (auf Englisch):

Prof. Dr. Maximilian Mayer,
Professor am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS)

Diskussion (auf Französisch):

Elie Tenenbaum,
Research Fellow am Zentrum für Sicherheitsforschung, Koordinator der Defense Research Unit (LRD) des französischen Instituts für Internationale Beziehungen (IFRI)

Prof. Dr. Ludger Kühnhardt,
Direktor am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI) & Professor am CASSIS

Moderation:

Dr. Claire Demesmay,
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Leiterin des Frankreich-Programms


Weitere Informationen

In Kooperation mit dem Institut français Bonn. Veranstaltung in englischer und französischer Sprache.


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