Ressourcen für die Zukunft. Nachhaltige Rohstoffgovernance in Afrika.

5. Teil der Online-Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika"

21. Dezember 2022 | 16:00 - 17:30 Uhr | Zoom

Der afrikanische Kontinent beherbergt etwa 30 Prozent der weltweiten Vorkommen an kritischen Mineralien. Angesichts der in den letzten Jahren und Jahrzehnten drastisch angestiegenen Nachfrage nach Rohstoffen, die neben der Nutzung neuer Technologien zur Bewältigung der Folgen und Abschwächung des Klimawandels auch mit der anhaltenden Digitalisierung und Urbanisierung im Zusammenhang steht, gewinnen die afrikanischen Rohstoff-Vorkommen daher an enormer strategischer Bedeutung.

Allein die Demokratische Republik Kongo verfügt über noch förderbare Rohstoffe im Wert von schätzungsweise 24 Billionen Dollar. Dazu gehören u.a. Kupfer, Diamanten, Kobalt, Gold und Koltan. Insbesondere Letzteres ist für die Elektrotechnik unverzichtbar. 80 Prozent der weltweit bekannten Koltan-Reserven befinden sich im Kongo. Dies hat direkte sicherheitspolitische Implikationen: Ruandische und ugandische Rebellen machten sich während des zweiten Kongokriegs den aufgrund des Mobiltelefon- und Computerbooms eintretenden enormen Preisanstiegs von Koltan zu Nutze und beraubten den Ostkongo seiner Bodenschätze. Durch den Rohstoffverkauf – u.a. auch an europäische Unternehmen – sicherten die Rebellen u.a. ihre Kriegsfinanzierung.

Auch die Energiewende ist ein Faktor in der strategischen Bedeutung der strategischen Rohstoffe Afrikas. Infolge des European Green Deals hat die die EU eine Liste der für die Energiewende wichtigsten kritischen Rohstoffe veröffentlicht. Einige dieser Rohstoffe stammen vor allem aus afrikanischen Ländern. Südafrika ist beispielsweise Haupt­lieferant von Platin, Guinea von Bauxit.

Weit mehr als jeder andere Rohstoff wird jedoch Sand gefördert – der Verbrauch liegt nach Angaben des Uno-Umweltprogramms (Unep) bei bis zu 50 Milliarden Tonnen pro Jahr. Die zunehmende Urbanisierung hat die Nachfrage nach dem für die Herstellung von Beton, Asphalt und Glas essenziellen Rohstoff enorm gesteigert. Die letzten zugänglichen Sandvorkommen liegen im Victoriasee in Ostafrika. Doch der hier verstärkte Abbau von Sand schadet dem Ökosystem erheblich – die Zerstörung der biologischen Vielfalt sowie die Versalzung von Grundwasser und Erosion sind die Folge, was das Risiko von Überschwemmungen erhöht.

Im fünften Teil der Dialogreihe „Sicherheits- und entwicklungspolitische Konsequenzen des Klimawandels in Afrika“ beschäftigen sich unsere Experten mit der Bewertung von Handlungsoptionen und der Strategieentwicklung für die nachhaltige Förderung von Ressourcen in Afrika.

Reihe Klimawandel Afrika-2.png
© CASSIS

Ablauf

Begrüßung:

Dr. Enrico Fels

Geschäftsführer des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies; Universität Bonn

 

Impulsvorträge und anschließende Diskussion:

Dr. Frank Umbach

Forschungsleiter des Europäischen Clusters für Klima-, Energie- und Ressourcensicherheit (EUCERS)

Dr. Zita Zebesvari

Stellvertretende Direktorin des UNU-Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS)

Prof. Dr. Stefan Liebing

Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft e.V.

Dr.-Ing. Martin Wedig

Geschäftsführer Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V.

Moderation:

Yannik Meffert

Referent für entwicklungspolitische Kooperationen und Projekte in Deutschland, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Q&A

Ressourcen für die Zukunft. Nachhaltige Rohstoffgovernance in Afrika

Weitere Informationen

In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.


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