Modernisierung und Minderheiten in China 

Online-Dialogreihe "Chinas Moderne Begreifen"

17. November 2022 | 18:30 - 20:00 Uhr | Zoom

Ethnische Minderheiten machen nicht nur die kulturelle und sprachliche Vielfalt aus, die Chinas Gesellschaft heute prägt. Viele der über fünfzig offiziell als „Nationalitäten“ anerkannten ethnischen Gruppen leben auch in formell teilautonomen Verwaltungseinheiten. Historisch haben Minderheiten eine gewichtige Rolle für den Aufstieg der Kommunistischen Partei gespielt. Trotzdem waren sie häufig von Repressionen, Umerziehung und erzwungener Modernisierungspolitik betroffen. Was bedeutet Modernisierung in China in Bezug auf seine Minderheiten?

Unser Dialog konzentriert sich auf zwei Gruppen im Besonderen: Die Tibeter und die Uighuren. Wie haben unterschiedliche Generationen dieser Bevölkerungsgruppen Chinas Modernisierungsprozess erlebt? Wie autonom können lokale Geschichte, Glauben und Traditionen in einer modernen Han-dominierten Mehrheitsgesellschaft sein? Welche Rolle spielt die internationale Diaspora für die Verarbeitung dieser Veränderungen und die zugehörige Identitätsfindung? Wie unterscheidet sich die Wahrnehmung zu Xinjiang und Tibet in China und im Westen? Und was ergibt sich für Europa aus dem Vorwurf des kulturellen Genozids?

Chinas rasante Modernisierung hat das Land zu einer führenden Wirtschafts- und Technologiemacht mit globaler Strahlkraft werden lassen. Nicht erst die Covid-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass Chinas Moderne aus europäischer Sicht eine Herausforderung darstellt, die normative, ökonomische und politische Fragen aufwirft. Die Dialogreihe “Chinas Moderne Begreifen— Europäische Reflexionen ” nähert sich diesen Fragen aus vielzähligen Disziplinen und Perspektiven an. Einmal im Monat thematisieren namhafte Experten unterschiedliche Aspekte der heutigen chinesischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, hinterfragen diese kritisch und reflektieren zugleich die eigene, europäische Moderne.

Die Dialogreihe wird in Kooperation mit der Forschungsgruppe "Infrastrukturen der chinesischen Moderne und ihre konstitutiven globalen Effekte" am CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies der Universität Bonn organisiert, die durch das NRW-Rückkehrprogramm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert wird.

Modernisierung und Minderheiten
© CASSIS

Ablauf

Begrüßung:

Iris B. Müller
Referentin des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Prof. Dr. Maximilian Mayer
Junior-Professor für Internationale Beziehungen und globale Technologiepolitik, Universität Bonn

Im Gespräch:

Prof. Dr. Björn Alpermann
Lehrstuhlinhaber für Contemporary Chinese Studies an der Universität Würzburg

Dr. Hannah Rosa Klepeis
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt “Social worlds: China’s cities as spaces of worldmaking”

Moderation:

Mareike König
M.Sc. in Public Psychology, Büroleiterin bei Gyde Jensen MdB (FDP)

Weitere Informationen

In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.


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