Ursprünge der Verstrickung: VW und Chinas Öffnungspolitik 1978-1991

01. Februar 2024 | 18:15 - 19:45 Uhr | Hörsaal X, Hauptgebäude, Universität Bonn

"Die Zukunft von Volkswagen wird sich auf dem chinesischen Markt entscheiden", prophezeite Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Anfang 2019, während der zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und dem Westen. Als größtes Automobilunternehmen in Europa hat VW in den letzten Jahren eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen ergriffen, um seine Position auf dem chinesischen Markt zu stärken, trotz wiederholter Warnungen der deutschen Bundesregierung, die Abhängigkeit deutscher Unternehmen von China zu verringern. Die Bereitschaft führender deutscher Unternehmen, einschließlich VW, sich nicht von China zu entkoppeln, unterstreicht die tiefen wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Deutschlands Schlüsselindustrie und dem chinesischen Markt.

Um VWs intensiven Fokus auf China zu verstehen, ist ein Blick in die Geschichte seiner Verflechtung mit dem größten globalen Automobilmarkt erforderlich. Welche Zielsetzungen verfolgten die Entscheidungsträger in Wolfsburg und Peking hinsichtlich von VWs Eintritt in den chinesischen Markt? Wie kam es zur Gründung des Joint Ventures von VW in Shanghai, ein "Leuchtturmprojekt" der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der historischen Genese von VWs Aufstieg in China für die momentane Situation sowie das zukünftige Schicksal der Firma in China ziehen? Und wie kann das wirtschaftspolitische Umdenken unter dem Stichwort „Derisking“ in Deutschland im Lichte der Rolle von VW für Chinas Öffnungspolitik interpretiert werden?

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit durchgeführt und im Rahmen der Forschungsgruppe „Infrastrukturen der chinesischen Moderne und ihre konstitutiven globalen Effekte“ abgehalten, die durch das NRW-Rückkehrprogramm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird.


Ablauf

Begrüßung:

Iris B. Müller MBA

Referentin des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Prof. Dr. Maximilian Mayer

Junior-Professor für Internationale Beziehungen und globale Technologiepolitik, Universität Bonn

Vortrag & Diskussion:


Prof. Dr. Tao Chen

Associate Professor, Institute for German and EU Studies, Tongji-Universität, Shanghai

Moderation:

Prof. Dr. Maximilian Mayer


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