Bis heute profitiert Südkorea von Weichenstellungen, die es als Land im „paradigmatischen
Entwicklungszustand“ in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorgenommen hat. Eine
starke Führungsrolle des Staates in der Industrie- und Innovationspolitik und ein Fokus auf
Bildung sind die Erfolgsgeheimnisse für Koreas rapiden Aufstieg unter die zehn größten
Volkswirtschaften der Welt. Die vergleichsweise hohe digitale Unabhängigkeit des Landes
leitet sich aus langfristig angelegten Investitionen, technokratischem Expert:innenwissen
innerhalb seines Verwaltungsapparats und einem ausgeprägten Bewusstsein für die
wirtschaftliche und militärische Selbstständigkeit ab. Aktuell steht Südkorea vor den
Herausforderungen, bei Datenprodukten innovativer zu werden sowie eine Position im sich
abzeichnenden strategischen Konflikt zwischen China und den USA zu finden.