Saudi-Arabien strebt an, mit Hilfe seiner Öl-Industrie neue Zukunftsfelder der Digitalisierung und der Datenwirtschaft zu erschließen. Saudi Aramco soll helfen, die einseitige Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu verringern. Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) und die Initiierung internationaler Projekte, wie der High-Tech Stadt Neom, die zum arabischen Sillicon Valley werden soll, gehören zu den Eckpfeilern der Vision 2030, der offiziellen Strategie des Königshauses für den digitalen Wandel. Ausländische Investoren und Technologien spielen eine gewichtige Rolle in der Agenda des Königshauses; etwaige Abhängigkeitsverhältnisse von Hard- und Software sowie zugehörige -Lieferketten werden nicht thematisiert. Allerdings sind Unternehmen (inländische sowie ausländische) im Namen der Cybersouveränität gesetzlich dazu verpflichtet, Datensätze innerhalb der Grenzen zu verarbeiten. Außerdem zensiert die Regierung Inhalte im Internet. Äußerungen auf sozialen Plattformen, die das Königshaus als oppositionell einstuft, werden als Cyberkriminalität geahndet. Ob der Monarchie am Golf der Balanceakt zwischen Modernisierungsbestrebungen und „Daten-Nationalismus“ gelingt, bleibt abzuwarten.
Saudi-Arabiens digitale Abhängigkeit: Balanceakt zwischen Modernisierung und „Daten-Nationalismus“ Saudi-Arabiens digitale Abhängigkeit: Balanceakt zwischen Modernisierung und „Daten-Nationalismus“
Michelle Gassner und Barbara Schallhart
Unter Rückgriff auf den Digital Dependence Index diskutieren Michelle Gassen und Barbara Schallhart in ihrem Artikel Saudi-Arabiens digitale Abhängigkeit.
Universität Bonn
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