Russlands Militär und seine Propagandisten verkaufen den Krieg als existenzielle Notwendigkeit und als Verteidigung gegen eine angebliche Bedrohung durch den Westen und die Ukraine. Die zentrale Erzählung stelle Russland als Opfer dar, das sich vor einer existenziellen Vernichtung durch die Ukraine und die NATO schützen müsse, so Heinemann-Grüder. Der Krieg werde als "Befreiung" der Ukraine von einer angeblichen Nazi-Regierung dargestellt, wobei historische Vergleiche zum Zweiten Weltkrieg und der Bedrohung durch den Westen gezogen würden. Dr. Heinemann-Grüder betont, dass die russische Propaganda die Ukraine entmenschlichen und die eigene Aggression als defensive Maßnahme legitimieren solle. Jegliche abweichende Meinungen würden als Verrat betrachtet und mit harten Strafen geahndet. Schließlich nutze der russische Staat verschiedene Medien und kulturelle Produktion, um ein homogenes, ideologisches Gedächtnis zu schaffen, das den Krieg als moralisch gerechtfertigt darstelle. Trotz zahlreicher Widersprüche in der Erzählung werde eine kohärente Logik erzeugt, um den Krieg als unvermeidlich und notwendig zu präsentieren.
05. Dezember 2024
Prof. Dr. Heinemann-Grüder über Russlands Kriegspropaganda und die Konstruktion legitimer Gewalt in der Ukraine Prof. Dr. Heinemann-Grüder in einem Artikel für das Centre for Democratic Integrity
Prof. Dr. Heinemann-Grüder untersucht in seinem Artikel "Memory, Myth, and Militarisation: Russia’s War Propaganda and the Construction of Legitimised Violence in Ukraine" die Erzählstrategien der russischen Kriegspropaganda im Kontext des Ukrainekrieges und wie diese Gewalt legitimieren.
Prof. Dr. Heinemann-Grüder über Russlands Kriegspropaganda
© Center for Democratic Integrity
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen
Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.
Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder
Senior Fellow am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS)
Senior Researcher am Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)