Im Projekt ReMade@ARI haben sich über 50 führende Forschungsinfrastrukturen in Europa
im Bereich der Materialanalyse und -forschung zusammengeschlossen. Das Ziel ist die
Entwicklung und Implementierung einer europaweit einzigartigen Schnittstelle, welche
industrielle und universitäre Forschungsgruppen bei der Entwicklung, Testung und
Optimierung von neuen und verbesserten Materialien und der Wiederverwendung von
Primärrohstoffen unterstützt, berät und begleitet.
Das Projekt entspricht der Notwendigkeit eines radikalen Wandels von der Linearwirtschaft
hin zur Kreislaufwirtschaft und reagiert damit auf die begrenzte Verfügbarkeit natürlicher
Ressourcen, die kritische Abhängigkeit Europas von Rohstoffimporten sowie die
Konsequenzen aus der alarmierenden Zunahme von Abfällen aus industrieller Produktion
und gesellschaftlichem Konsum, die sich deutlich im weltweiten Verlust von Biodiversität,
der Versteppung von Agrarflächen und des Klimawandels zeigen. Das langfristige Ziel dieses
und ähnlicher Projekte im Rahmen des Circular Economy Action Plan ist im Green Deal der
Europäischen Kommission vorgezeichnet: die strategische Unabhängigkeit Europas von
Rohstoffimporten zu stärken und auf der Grundlage von hochspezialisierten
Forschungseinrichtungen und führenden Experten und Expertinnen, die Kreislaufwirtschaft
im Bereich der Materialanalyse und -forschung voranzutreiben.
Das Arbeitspaket am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS)
der Universität Bonn unterstützt das Projekt aus sozialwissenschaftlicher Perspektive, indem
es einerseits die (geo)strategische und technologiepolitische Bedeutung der Verknüpfung
von Kreislaufwirtschaft, Materialforschung und industriellen Partnern in Europa analysiert
und artikuliert, sowie andererseits eine mehrdimensionale Wirkungsanalyse der innerhalb
des Projekts entwickelten Formate erstellt.
Das vierjährige Projekt startet am 1. September 2022. Das Fördervolumen beträgt insgesamt
13,6 Mio. Euro, wovon 317.000 Euro auf das Arbeitspaket am CASSIS entfallen. Die
Projektleitung am CASSIS liegt in den Händen von Dr. Katharina Cramer und Jun.-Prof. Dr.
Maximilian Mayer.