Mit 116.000 € unterstützt die European Climate Foundation das gemeinsam mit dem Energiewirtschaftlichen Institut (EWI) der Universität zu Köln durchgeführte Forschungsprojekt, in welchem die auf Wasserstoff basierende Dekarbonisierungstrategie der Europäischen Union angesichts veränderter Rahmenbedingungen analysiert wird. Das Projekt „H2 Reality Check – Reappraising the EU's H2 Strategy in a New Era of Geopolitical Disruptions“ geht dabei der Frage nach, ob angesichts der geopolitischen und geoökonomischen Umwälzungen der letzten Jahre die strategischen Wasserstoff-Ambitionen der EU erneut geprüft und ggf. neu aufgesetzt werden sollten.
Ziel der gemeinsamen Studie ist eine kritische und faktengestützte Überprüfung der offiziellen Wasserstoffziele bis zum Jahr 2030 im Lichte der neuen Bedingungen in der europäischen und globalen geopolitischen Landschaft, der wirtschaftlichen und finanziellen Zwänge der EU sowie der technologischen Unsicherheiten bei der Verbesserung der Energie- und Kosteneffizienz. So beginnt die EU derzeit, ihre politischen Prioritäten neu zu definieren, indem sie viel mehr finanzielle Mittel für Sicherheit und Verteidigung sowie für die Rückverlagerung einiger industrieller Kapazitäten nach Europa aufwendet, um Risiken zu verringern und die eigene Autarkie und Autonomie zu fördern. Energie- und Kosteneffizienz könnten daher eine viel wichtigere Rolle spielen als in der Vergangenheit, da die EU ihre ehrgeizige Energiewende hin zu einer Ära ohne fossile Brennstoffe nicht mehr so stark subventionieren kann wie vor dem Ukraine- und Gaza-Krieg, einer noch unklaren Beziehung zu China, den aktuellen Entwicklungen auf dem Rohölmarkt und den bevorstehenden Wahlen in den USA. All diese neuen geopolitischen und geoökonomischen Entwicklungen und Bedingungen werden einen großen Einfluss auf die EU-Wasserstoffstrategie sowie auf den internationalen Hype um Wasserstoff als "neue Wunderwaffe" für eine beschleunigte Dekarbonisierung der weltweiten Industrie haben.
Das Vorhaben wird aufgrund der anstehenden Elternzeit von Dr. Enrico Fels federführend durch Dr. Frank Umbach geleitet. Es ist auf sieben Monate angelegt.