Wie kann der Krieg von einem politisch nachhaltigen Ende her gedacht werden? Ziel des von der Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) mit 260.000 € geförderten Vorhabens ist es, Bedingungen für die Beendigung von Kriegen zu identifizieren, die für die Perspektiven des Krieges in der Ukraine bedeutsam werden können. Das Vorhaben „Den Krieg vom Ende her denken. Einsichten für den Ukraine-Krieg“ möchte die wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten zur Kriegsbeendigung konstruktiv befruchten.
Die übergreifende Leitfrage des Projektes lautet: Wie beeinflussen Vorstellungen vom Frieden den Weg zur Kriegsbeendigung? Die beteiligten Forscherinnen und Forscher wollen mit dem Projekt dazubeitragen, Bedingungen und Handlungsoptionen zur Deeskalation und Einhegung der Gewalt zu identifizieren, Potenziale für die Konfliktbearbeitung und Friedenssicherung herauszuarbeiten und auch einen Beitrag zur Gestaltung der künftigen europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung zu leisten.
Das Vorhaben systematisiert relevante Erfahrungen der Kriegsbeendigung, zieht Lehren aus positiven wie negativen Beispielen und formuliert Anforderungen an einen nachhaltigen Frieden. Das Forschungsprojekt denkt den Krieg vom Ende her, buchstabiert die Substanz von Abkommen aus, überwindet den medialen Antagonismus von „gerechtem Krieg“ versus „populistischen Pazifismus“ und erweitert das Repertoire der Handlungsoptionen. Damit schlägt das Projekt eine Brücke zwischen dem Völkerrecht, der Politikwissenschaft, der Konfliktforschung, der Sicherheitsforschung und Praktikern internationaler Missionen. Das Vorhaben wird federführend von Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder (CASSIS) in Kooperation mit dem Global Public Policy Institute (GPPI, Berlin) geleitet. Beginn ist April 2024, es ist auf 30 Monate angelegt.