Russische Offensive

Ukraine bestätigt weitgehenden Rückzug aus Marjinka

Veröffentlicht am 27.12.2023Lesedauer: 3 Minuten

Ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte soll durch einen ukrainischen Angriff auf den Krim-Stützpunkt Feodossija getroffen worden sein. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte Schäden an dem Schiff. Sicherheitsexperte Frank Umbach ordnet das Kriegsgeschehen bei WELT TV ein.

An Teilen der Front ist Russland wieder in der Offensive: Nun soll die seit Kriegsbeginn umkämpfte Kleinstadt Marjinka an Putins Armee gefallen sein. Derweil wurde im Hafen von Feodossija auf der Krim ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte durch einen Angriff beschädigt.

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Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat einen weitgehenden Rückzug seiner Truppen aus der völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im östlichen Gebiet Donezk bestätigt. Die Streitkräfte befänden sich im nördlichen Teil, außerhalb von Marjinka seien neue Verteidigungslinien vorbereitet worden, sagte der General am Dienstag vor Journalisten in Kiew. Tags zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Eroberung der seit Februar 2022 umkämpften Stadt verkündet.

Gleichzeitig sprach Saluschnyj von der Möglichkeit, dass es den russischen Truppen gelingen würde, die nördlich von Donezk gelegene Stadt Awdijiwka in „zwei bis drei Monaten“ zu erobern. „Wir müssen uns nicht an eine bestimmte Siedlung klammern und eine „Show oder Trauer darum veranstalten“, sagte er. Zwar werde die Verteidigung so lange wie möglich aufrechterhalten. Jedoch sei es Kiew wichtiger, die Soldaten für eine spätere Rückeroberung aufzusparen.

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Kiew wehrt seit mehr als 22 Monaten eine russische Invasion ab. Nach einer als weitgehend gescheitert geltenden ukrainischen Gegenoffensive haben die russischen Truppen zuletzt vor allem in der Ostukraine die Initiative zurückerlangt. Einschließlich der bereits 2014 durch Russland annektierten Halbinsel Krim steht fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets unter russischer Kontrolle.

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Die aktuelle Situation in der UkraineQuelle: Infografik WELT

Das russische Verteidigungsministerium hat nach dem ukrainischen Angriff auf die von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim Schäden an seinem Kriegsschiff eingeräumt. Das große Landungsschiff „Nowotscherkassk“ sei Ziel eines ukrainischen Luftangriffs geworden, teilte das Ministerium nach Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Dienstag in Moskau mit. Zum Ausmaß der Schäden an dem Schiff in dem Hafen der Krim-Stadt Feodossija gab es keine Angaben. Laut Behörden starb ein Mensch, zwei weitere wurden verletzt.

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Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten mitgeteilt, das Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte mit Marschflugkörpern zerstört zu haben. Nach Angaben aus Moskau vernichtete die russische Flugabwehr zwei ukrainische Kampfjets, die die „Nowotscherkassk“ angegriffen hätten.

Die zwei abgeschossenen Flugzeuge vom Typ Suchoi Su-24 hätten zu den taktischen Fliegerstaffeln der ukrainischen Luftstreitkräfte gehört und Lenkraketen abgefeuert, teilte das Ministerium in Moskau weiter mit. Die Ukraine hatte zwar über den Einsatz der taktischen Kräfte informiert. Angaben zu einer Zerstörung der Kampfjets gab es aus Kiew aber nicht. Die Ukraine hatte immer wieder russische Kriegsschiffe bei Angriffen schwer getroffen.

Die von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts einverleibte Krim ist häufiges Ziel ukrainischer Angriffe. Die Halbinsel dient als wichtiger Punkt in Russlands Krieg gegen die Ukraine – von dort aus werden Moskaus Truppen im Süden des angegriffenen Landes mit Nachschub versorgt. Aus dem Schwarzen Meer greift Russland von Kriegsschiffen aus die Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Die Führung in Kiew hat angekündigt, die Krim von der russischen Besatzung zu befreien.

AFP/dpa/Reuters/shem/dp/jr/säd

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