Seit dem Brexit-Referendum von 2016 hat es Forderungen gegeben, die Zusammenarbeit innerhalb des Weimarer Dreiecks wiederzubeleben und zu intensivieren, zumal mehr Führung und Zusammenhalt in der Europäischen Union vonnöten seien. Immerhin stellen Frankreich, Polen und Deutschland heute gemeinsam 45 Prozent des Bruttoinlandprodukts der EU, 42 Prozent ihrer Bevölkerung und mehr als die Hälfte ihrer Verteidigungsausgaben. Nicht zuletzt lassen es wachsende Sicherheitsprobleme an den EU-Außengrenzen und die Wiederkehr der Großmachtpolitik geboten erscheinen, im Interesse der europäischen Fähigkeit, auf solche Herausforderungen zu reagieren, verstärkt zu kooperieren. In ihrer jüngsten gemeinsamen Erklärung vom Oktober 2020 legten die Außenminister der drei Länder dar, das Weimarer Dreieck sei nicht allein wichtig, um die eigenen Positionen abzustimmen, sondern auch, um Anstrengungen anzustoßen, ein solidarischeres und durch Einigkeit gestärktes Europa auf internationaler Bühne in Stellung zu bringen. Doch inwieweit entspricht diese ambitionierte Rhetorik auch der Realität? Um dieser Frage nachzugehen, nimmt der folgende Beitrag französische, deutsche und polnische Positionen auf vier Gebieten von strategischer Bedeutung in den Blick: die Wahrnehmung von Bedrohungen, transatlantische Beziehungen, europäische Verteidigungspolitik und die Beziehungen zu Russland.
Die Relevanz des Weimarer Dreiecks für die europäische Außenpolitik Die Relevanz des Weimarer Dreiecks für die europäische Außenpolitik
Ein Kommentar von Dr. Iulian Romanyshyn, Charlemagne Prize Fellow am CASSIS bei Dialog Forum zur strategischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Frankreich und Polen.
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