Im Interview beleuchtet Dr. Moritz Brake die Relevanz und Abhängigkeit Deutschlands von maritimen Infrastrukturen im Nord- und Ostseeraum. Dabei geht er darauf ein, wie Russland durch die Zunahme hybrider Formen der Kriegsführung Deutschland zunehmend in den Blick nimmt und vitale Interessen und kritische Infrastrukturen Deutschlands bedroht.
Spätestens seit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipeline herrsche im Ostseeraum eine veränderte Sicherheitslage, wobei Russland versuche die internationale Ordnung herauszufordern und bereit sei Regeln zu brechen. So ließen sich zahlreiche Vorfälle, wie das Kappen von Gaspipelines durch Schiffe und GPS-Störungen beobachten, die die Ostsee von einem „Meer des Friedens“ zu einem neuen Konfliktherd verwandelt haben.
Schließlich betrachtet Brake die Notwendigkeit des Auf- und Ausbaus von Kompetenzen und Fähigkeiten in der maritimen Überwachung und plädiert für eine Verbesserung der maritimen Sicherheitsarchitektur Deutschlands auch im Hinblick auf die maritime Politik Chinas.
Gleichwohl beschreibt Brake einen hundertprozentigen Schutz vor Angriffen als "illusorisch" und plädiert für eine Verbesserung des Lagebildes, um mögliche Angreifer abzuschrecken.