Ringvorlesung "Europa und die Meere. Strategische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in maritimer Perspektive"
Di,18:15-19:45 Uhr, Hörsaal III, Hauptgebäude der Universität Bonn
Europa, der am meisten vom Meer durchdrungene Kontinent, hat sich seit alters her in enger Verbindung zu den Meeren entwickelt. Doch was den meisten Bewohnern des westlichen Europas als eine Selbstverständlichkeit erscheinen mag, ist vielen Menschen in der Mitte des Kontinents oder gar im östlichen Europa nicht immer präsent. Zwar träumt man überall von Stränden und Badeurlaub, aber das Meer ist weit mehr als nur eine Chiffre für Sehnsüchte und Traumreisen. Ohne das Meer und die Seefahrt gäbe es keine oder kaum Interaktionen mit den Welten anderer Kontinente. Erst mit der europäischen Entdeckung Amerikas durch Kolumbus begann die Entwicklung eines modernen Weltsystems, welches in der „Globalisierung“ der jüngsten Jahrzehnte kumulierte und zu einem weltweiten Warenaustausch geführt hat. Seit Jahrzehnten kommen und gehen 90 % der deutschen Ein- und Ausfuhr an Rohstoffen und Gütern über die Hafenkanten und in den meisten europäischen Ländern sieht es ähnlich aus. Die ganze Menschheit drängt inzwischen zu den lebensspendenden Küsten und Meeren; rund zwei Drittel der Weltbevölkerung leben mittlerweile in einem Streifen von nur 60 km einwärts der Küsten an den Kontinentalrändern. Doch der Druck auf die Ozeanränder bringt immer mehr Konflikte mit sich, zwischen Mensch und Natur, aber auch zwischen Akteuren aller Maßstabsstufen. Seit der griechischen Antike gilt als Axiom, dass die Herrschaft über Großräume durch maritime Macht gesichert wird. Weltmacht ist Seemacht, Imperien stützen sich ab auf die Beherrschung der „sea lines of communication“. Und so fragen wir: Welche Rolle haben die nahen und fernen Meere für die Europäer und die Zukunftschancen ihres Kontinents? In einer maritimen Weltreise, welche an Europas Randmeeren beginnt und zu den fernen Ozeanen fortschreitet, loten Experten und Fachleute aus, welche wirtschaftlichen und politischen Konfliktfelder die Meere und ihr Umfeld heute prägen. Und welche Anpassungen auf die Europäer warten, so sie in der Welt von morgen weiter eine Rolle spielen und Sicherheit und Wohlstand bewahren wollen. Denn es hängt stark davon ab, ob die maritimen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts verstanden und gemeistert werden.
In enger Zusammenarbeit von:
Wissenschaftlicher Koordinator
Unter Mitarbeit von
Veranstaltungen im Wintersemester 2023/24
1. Der Alte Kontinent und das Meer – Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer engen Interaktion
24. Oktober 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Dr. Joachim Weber, Senior Fellow Strategische Vorausschau und Risikoanalyse, CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies
Der Alte Kontinent und das Meer – Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer engen Interaktion
2. Nordsee und Nordpolarmeer – die kalte Flanke Europas
31. Oktober 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Admiral a.D. Manfred Felix Nielson, CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies
Nordsee und Nordpolarmeer – die kalte Flanke Europas
3. Die – Europas Binnensee oder Arena erneuerter Machtkämpfe?
07. November 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Johannes Peters, Abteilungsleiter Maritime Strategie und Sicherheit, Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK)
Die Ostsee – Europas Binnensee oder Arena erneuerter Machtkämpfe?
4. Das Mittelmeer – „mare nostrum“ der Europäer
14. November 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Dr. Moritz Brake, Korvettenkapitän d.R., CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies
Das Mittelmeer – „mare nostrum“ der Europäer
5. Das Schwarze Meer – geopolitischer Brennpunkt zwischen Donau und Kaukasus
21. November 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Olha Husieva, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK)
Das Schwarze Meer – geopolitischer Brennpunkt zwischen Donau und Kaukasus
6. Das Kaspische Meer – Binnensee am äußersten Rande Europas
28. November 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Dr. Shushanik Minasyan-Ostermann, Senior Fellow, CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies
Das Kaspische Meer – Binnensee am äußersten Rande Europas
7. Der Atlantik – „Hausmeer“ der atlantischen Zivilisation
05. Dezember 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Vizeadmiral a.D. Lutz Feldt, ehem. Inspekteur der Marine
Der Atlantik – „Hausmeer“ der atlantischen Zivilisation
8. Der Pazifische Ozean – vom Meer der Stille zum Mittelpunkt des Weltgeschehens
19. Dezember 2023 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Dr. Sarah Kirchberger, Akademische Direktorin & Abteilungsleiterin Strategische Entwicklung in Asien-Pazifik, Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK)
Der Pazifische Ozean – vom Meer der Stille zum Mittelpunkt des Weltgeschehens
9. Der Arktische Ozean – von der Eiswüste zum neuen Ozean des Nordens
23. Januar 2024 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Dr. Joachim Weber, Senior Fellow Strategische Vorausschau und Risikoanalyse, CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies
Der Arktische Ozean – von der Eiswüste zum neuen Ozean des Nordens
10. Die Antarktis – Kontinent, Ozean und Laboratorium des Anthropozäns
30. Januar 2024 | 18:15-19:45 Uhr | Hörsaal III, Hauptgebäude Universität Bonn
Inga von der Stein, Redakteurin und Politikwissenschaftlerin, Berlin
Die Antarktis – Kontinent, Ozean und Laboratorium des Anthropozäns