Vernetzte Sicherheit und globale Nachhaltigkeit
Lange Zeit wurde Sicherheit vor allem mit militärischen und zwischenstaatlichen Aspekten in Verbindung gebracht. Dies ist im 21. Jahrhundert aber weder ausreichend, noch zeitgemäß. Während in der vernetzten globalisierten Weltgemeinschaft die Wahrscheinlichkeit von klassischen Großkriegen sinkt, steigt parallel die Anzahl an nicht-militärischen Herausforderungen und Risiken durch beispielsweise Gesundheitskrisen, staatliche Fragilität, Umweltschäden und ein sich insgesamt verändertes, heterogenes Akteursfeld. Um diese Risiken in eine wissenschaftliche Analyse einbinden zu können, ist es notwendig, den Sicherheitsbegriff zu erweitern.
Der Begriff der Vernetzte Sicherheit kann hier Abhilfe verschaffen, indem er als ein außen- und sicherheitspolitisches Gesamtkonzept, für das multilaterale und multinationale Kooperation unabdingbar ist, versucht den traditionellen Sicherheitsbegriff, mit der zunehmenden Anzahl an nicht-militärischen Bedrohungen in Einklang zu bringen. So kann er als adäquater Begriff in der wissenschaftlichen Analyse dienen.
Mit Blick auf die wachsende Globalisierung und gestiegene weltweite Interdependenz fällt es zunehmend schwerer, Bedrohungen wie den Klimawandel und Pandemien für die deutsche, europäische oder die transatlantische Sicherheit nicht bei der Analyse von Sicherheitspolitik einzubeziehen. Dieses Interdisziplinäre Forschungsvorhaben untersucht auf breiter methodischer Grundlage die Rolle Globaler Nachhaltigkeit für die nicht nur militärischen, sondern gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Bedingungen umfassender und vernetzter Sicherheit. Auf Basis der Ergebnisse können valide und langfristige strategische Optionen für die effektive und nachhaltige Kooperation aller relevanten Akteure aus Militär, Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit und darüber hinaus im Rahmen regionaler Sicherheitskomplexe entwickelt werden.
Leitung
Beteiligte Forscherinnen und Forscher
Prof. Dr. Maximilian Mayer