Infrastructures of Memory

Das aufstrebende China erzählt eine "China-Story" nicht nur der eigenen Bevölkerung, sondern auch der restlichen Welt: woher es kommt; wohin es gehen wird; wie es aufsteigen wird und welche Weltordnung es mitgestalten möchte. Die politische Bezugnahme auf Chinas Vergangenheit und sein kulturelles Erbe spielen hierfür eine zentrale Rolle. Allerdings stellt nicht nur offizielle Rhetorik vielfältige Bezüge zu Geschichte und Kulturerbe her, sondern auch zivilgesellschaftliche Akteure auf Provinz- und Kommunalebene. Die unmittelbare Verbindung neuer Kulturerbestätten mit der modernen Seidenstraßen-Initiative eröffnet neue Analyseperspektiven auf Chinas Streben nach globaler Anerkennung und normativer Prägekraft. Aber auch darauf, wie chinesische Akteure mithilfe von Denkmalschutz, Archäologie, und Geschichtspolitik das gegenseitige Verständnis mit anderen Gesellschaften und Kulturen fördern oder Spannungen und Konflikte alternativ interpretieren. Als methodischer Fluchtpunkt dienen hierfür „Infrastrukturen der Erinnerung“, die als eine heterogene, auf Temporalität bezogene, Konstruktionsarena für kollektive Identitäten verstanden werden. Welche Art von (nationaler) Identität wird durch unterschiedliche Erinnerungsinfrastrukturen konstruiert und verhandelt? Wie sieht der Erzählrahmen aus, in dem China seine "Heritage-Diplomacy" (Winter) einerseits und seine „Historical Statecraft“ andererseits entwickelt? Inwieweit akzeptiert das nationale und internationale Publikum die offizielle China-Story, die auf die Geschichtlichkeit des kulturellen Erbes rekurriert? Welche Auswirkungen auf internationale kulturelle Hierarchien sowie die aktuelle Transformation weltgeschichtlicher Erzählungen und damit verbundener Identitätsbildungsprozesse haben chinesische Erinnerungsinfrastrukturen?

Leitung

Team

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Prof. Dr. Maximilian Mayer

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Frederik Schmitz

Publikationen

Journal of Current Chinese Affairs
© Journal of Current Chinese Affairs

Tianxia Under the Sea: China’s Quest for Maritime History

Frederik Schmitz

Journal of Current Chinese Affairs, 0(0), 2024

Journal of Current Chinese Affairs
© Journal of Current Chinese Affairs

Politics of Memory, Heritage, and Diversity in Modern China

Maximilian Mayer (Guest Editor)

Journal of Current Chinese Affairs, 52(2), 2023

gcul20.v021.i04.jpeg
© International Journal of Cultural Policy

South Korea’s intangible cultural heritage claims and China’s ontological security.

Xiaojun Ke

International Journal of Cultural Policy, 2021

Mayer - 2018 - Chinas historical statecraft and the return of hi.jpg
© International Affairs

China’s historical statecraft and the return of history.

Maximilian Mayer

International Affairs, 94(6), 2018, 1217–1235

Medienbeiträge

Aufgenommene Veranstaltungen

Gebildet, patriotisch, postmodern? Wie Chinas junge Generation tickt

Gebildet, patriotisch, postmodern? Wie Chinas junge Generation tickt

Chinas Renaissance im Kontext globaler Geschichte

Chinas Renaissance im Kontext globaler Geschichte

Weitere Veranstaltungen

Ringvorlesung_Digitalization of Memory Practice
© CASSIS

Digitalization of Memory Practices and Heritage in Global Perspectives

Ringvorlesung | Sommersemester 2023 | 11. April - 11. Juli 2023

This interdisciplinary lecture series focussed on how digital applications and infrastructures are reshaping memory practice and culture around the globe. With conventions of Prof. Dr. Carla Jaimes Betancourt, Prof. Dr. Sophie Elpers, Prof. Dr. Lewis Doney, Prof. Dr. Maximilian Mayer & Frederik Schmitz.

Digitalization of Memory in China
© CASSIS

Digitalization of Memory in China

Workshop | 21. & 22. September 2022

The relationship between memory and power has changed since multiple actors can interact in the digital space. This has massive implications for China, where digitalization is advancing particularly fast. The workshop addressed these topics by asking the influences of digitalization on memory practices in China.

Neue Kulturtechnologien - Plakat
© CASSIS

Neue Kultur-Technologien? Multikulturelle Perspektiven auf die Digitalisierung von Erinnerungskulturen

Podiumsdiskussion |  21. September 2022

Die Digitalisierung erleichtert nicht nur die Vielfalt der Erinnerungen und Stimmen. Sie stellt auch Konventionen in Frage. Inwiefern der Schnittpunkt zwischen Technologie und Kultur im globalen Vergleich in Bewegung geraten ist — dieser Frage widmete sich der Wokshop.

16.09.21 Fremdbilder China.png
© CASSIS

Unausweichlich oder fehlgeleitet? Debatten über Chinas Tradition und Moderne in Fremd- und Selbstbildern

Diskussion | 16. September 2021

Die Veranstaltung der Dialogreihe "Chinas Moderne Begreifen - Europäische Reflexionen" widmete sich Fragen wie: Inwiefern standen die vielfältigen Fremd- und Eigenbilder über die Moderne Chinas historisch im Gegensatz oder im Einklang? Wie kontrovers diskutiert China seine eigene Modernisierung? Ist die Phase der nachholenden Modernisierung endgültig abgelöst von einem neuen Selbstbewusstsein?

Verbotene Stadt - Löwe
© Gigi/Unsplash

Infrastructures of Memory: Heritages and Diversity in Modern China 

Workshop | 27. Mai 2021

The workshop aimed to discuss how different heritage related actors in contemporary China construct and employ historical, architectural and cultural resources as memory infrastructures to engage in identity construction in the context of modern Chinese society and in Chinas transnational cultural and political interactions.

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