Challenge East - Handlungsstrategien der Europäer in der östlichen Nachbarschaft
Seit der Osterweiterung von EU und NATO sind die Staaten Ost- und Südosteuropas zu direkten bzw. nahen Nachbarn beider Organisationen geworden. Während die EU mit den Programmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik sowie der Östlichen Partnerschaft die ökonomische und wirtschaftliche Verflechtung mit Partnern in bewährter Weise fortsetzte, wirkte die NATO mit ihren verhaltenen Anbindungsversuchen gegenüber Beitrittsaspiranten in den Nachbarregionen im Osten eher ratlos.
Probleme beim Kooperationsausbau mit den Nachbarn im Osten traten trotz gemeinsamer Zielsetzungen auch für die EU auf. Wichtige Herausforderungen für die Europäer entstanden nicht nur durch die Zögerlichkeit oder den Widerwillen diverser Nachbarn gegenüber dem demokratischen Drang der EU – von Belarus, Aserbaidschan bis nach Russland; Schwierigkeiten bereitete auch die Geschlossenheit der Europäer, die ökonomisch, politisch und sicherheitspolitisch erhebliche Interessensunterschiede Richtung Osten aufweisen.
In diesem Forschungsbereich stehen zum einen die unterschiedlichen, teils stark divergierenden Vorstellungen der Europäer von einer gemeinsamen Politik in der östlichen Nachbarschaft, auf dem Westbalkan sowie gegenüber Russland im Fokus; zum anderen werden die dynamisch wechselnden Herausforderungen durch innenpolitische sowie regionalspezifische Machtverschiebungen in den Nachbarstaaten analysiert. Der getrennt und gemeinsame Umgang von EU und NATO mit den Facetten der „Challenge East“ spielen hierbei ebenfalls eine Rolle.