Perspektiven der deutsch-britischen Sicherheitspartnerschaft für Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen und das Vereinigte Königreich blicken in diesem Jahr auf 75 Jahre Freundschaft zurück. Nordrhein-Westfalen hat in einer Reihe von Veranstaltungen dieses Jubiläum feierlich begangen und setzt auf eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit. Die Henry Kissinger Professur der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn hat sich vor diesem Hintergrund das Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit mit britischen Partnern weiter zu stärken und für das Land Nordrhein-Westfalen im Bereich Sicherheits- und Strategieforschung die Wissenschafts- und Forschungskoordinierung voranzubringen. Die Gemeinsame Absichtserklärung der beiden Aussenministerien über die deutsch-britische außenpolitische Zusammenarbeit vom 30. Juni 2021 setzt dafür den Rahmen. Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union und die gegenwärtige Neuordnung der transatlantischen Beziehungen erfordern umso mehr eine Stärkung der „Stillen Allianz“, die heute zwischen beiden Ländern besteht.
Die gemeinsame Veranstaltung der Henry Kissinger Professur und des „Cambridge Centre for Geopolitics“ vom 22. Juni 2021 „The United Kingdom, Europe and North Rhine-Westphalia: Towards a New Partnership in an Uncertain World“ im Rahmen von „75 Jahre “Freundship” zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Vereinigten Königreich“ bildete den Auftakt für einen neuen Forschungsschwerpunkt der Henry-Kissinger-Professur im Rahmen des „Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies“ (CASSIS).
In Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Vereinigten Königreich, dem „Centre for Geopolitics“ der University of Cambridge und dem „Centre for Global Security and Governance“ der University of Aberdeen, und zeitgleich zum Prozess der Erstellung eines neuen Strategischen Konzepts der Nordatlantischen Allianz werden wir 2021/2022 beide Länder besonders betreffende Fragen in Zusammenhang mit der künftigen Entwicklung der internationalen Ordnung betrachten. Dabei nehmen wir insbesondere die machtpolitischen Verschiebungen in der Region Asien Pazifik in ihren geopolitischen und geoökonomischen Auswirkungen für Nordrhein-Westfalen in den Blick. Darüber hinaus wollen wir die wissenschaftliche Expertise zu Fragen der Geoökonomie und der Strategieforschung im Vereinigten Königreich mit Blick auf die Schwerpunktsetzung der Henry Kissinger Professur und im Zusammenhang mit dem an der Universität Bonn geplanten Masterstudiengang „International Security and Strategy“ für Nordrhein-Westfalen nutzbar machen.