Aufgrund der schwer zu überschätzenden Bedeutung des Weltraums für unser alltägliches Leben wird sich das CASSIS in der 6-monatigen Studie mit der Fragestellung beschäftigen, inwiefern Europa aus strategischer Sicht einen autonomen Zugang zum Weltraum braucht. Die Beantwortung der Fragestellung ist in der europäischen Raumfahrtbranche durchaus umstritten. Um der thematischen Komplexität der Ausgangsfrage Rechnung zu tragen, werden zur Beantwortung der Fragestellung drei verschiedene Szenarien hinsichtlich des Zugangs Europas zum All herangezogen sowie miteinander hinsichtlich der jeweiligen Pro- und Contra-Argumente verglichen. Neben der ausführlichen Literaturrecherche werden zur adäquaten Beantwortung der Fragestellung semistrukturierte Interviews mit einer Vielzahl an Experten geführt werden. Dabei werden Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Industrie, Militär & Sicherheit, zivile öffentliche Bedarfsträger sowie internationale Experten, in Form von Angehörigen anderer nationalen Weltraumagenturen, interviewt. Mithilfe dieses Vorgehens können unterschiedliche Perspektiven bestmöglich berücksichtigt, was wiederum eine nuanciertere Beantwortung der Fragestellung zulässt. Ziel dieses Projekts ist es, zu ermitteln, welches der drei verschiedenen Szenarien aus strategischer Sicht am besten für den Zugang Europas zum All geeignet ist. Die Durchführung des Projekts „Technologische Souveränität Europas im All“ wird von der Deutsche Raumfahrtagentur mit knapp 17.000 Euro unterstützt.
Mit der politikwissenschaftlichen Expertise des CASSIS und der weltraumpolitischen Expertise u.a. der Raumfahrtagentur bietet die Studie die einzigartige Möglichkeit, sich in fruchtbarer Kooperation von Wissenschaft und Praxis der wissenschaftlichen Beantwortung der Frage des strategisch autonomen Zugangs Europas zum Weltraum zu nähern. Das CASSIS ist dabei nicht im Auftrag der Raumfahrtagentur tätig und in seinen Schlussfolgerungen frei. Die Erstellung der Studie erfolgt unabhängig und allein nach wissenschaftlichen Standards.