Ohne die soziale Marktwirtschaft wären der wirtschaftliche Aufstieg Deutschlands zu einer der führenden Industrienationen und der generierte Wohlstand nicht möglich gewesen. Angesichts der
vielen, gleichzeitig auftretenden Herausforderungen und Krisen unserer Gegenwart sind in der letzten Zeit jedoch vermehrt Rufe nach staatlichen Interventionen lautgeworden. Doch bis zu welchem Punkt sind staatliche Eingriffe gerechtfertigt und wo führen sie zu weit? Greifen einst bewährte Mechanismen und Instrumente der Sozialen Marktwirtschaft angesichts der aktuellen Herausforderungen noch? Wie können wir in Zukunft materiellen Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit gleichzeitig gewährleisten?
Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Kooperationsveranstaltung zwischen der Ludwig-Erhard-Stiftung, dem Center for Advanced Security and Integration Studies sowie der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik diskutiert.
Die Diskussionsveranstaltung wurde durch eine Begrüßungsrede von Herrn Professor Sigmar Gabriel in seiner Funktion als Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik eröffnet. Im Anschluss daran näherten sich die Diskussionsteilnehmerin und -teilnehmer Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch (Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.), Prof. Sigmar Gabriel (Präsident der Bonner Akademie, Bundesminister a.D.), Thomas Schmid (Journalist und ehem. Herausgeber der Welt) und Lani Döhring (Master-Studentin an der Universität Bonn) der Kontroverse um die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft unter Ludwig Erhard Ende der 1940er Jahre. In der weiterführenden Diskussion wurden Fragen in Bezug auf Deutschlands Rolle in der globalisierten Welt, der Einfluss staatlicher (Nicht-)Intervention in den Markt, wirtschaftspolitische Entwicklungen in den USA und die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen neu aufgeworfen und beantwortet. Die Debatte endete mit Impulsen und Anschlussfragen aus dem Auditorium.